98 Prozent der bayerischen Bürger haben Vertrauen in die Demokratie. Das ist das Ergebnis des Demokratiereports 2025, den der Bayerische Landtag nun zum zweiten Mal erhoben hat. Ein Detail, das Landtagspräsidentin Ilse Aigner aber Sorgen macht: Unter jungen Menschen lag diese Zustimmung zur Staatsform Demokratie etwas niedriger: statt bei 98 nur bei 93 Prozent. Um genau diesen jungen Menschen näherzubringen, warum Demokratie so wichtig ist, dafür war Ilse Aigner heute Vormittag an der Sophie-Scholl-Realschule in Weiden zu Besuch.
Erwartungen an die Demokratie
Was wünschen sich junge Menschen von der Demokratie? Dazu haben sich die Schülerinnen der Sophie-Scholl-Realschule in Weiden Gedanken gemacht und trugen die Ergebnisse Landtagspräsidentin Ilse Aigner vor. Zum Beispiel, dass die Stimmen von jungen Menschen mehr gehört werden sollen oder dass die Demokratie auch demokratiefeindlichen Parteien standhält.
„Schule trifft Landtag“ – so nennt sich das Format, im Rahmen dessen die Landtagspräsidentin Schulen in ganz Bayern besucht. Ihre Überzeugung: Dass sich junge Menschen nicht mehr für Politik interessieren würden, sei ein Mythos. Aber: „Sie informieren sich heute komplett anders als früher. Viel mehr über soziale Medien. Und das ist durchaus eine Herausforderung“, so Aigner.
Die Schülerinnen stellen viele Fragen an Ilse Aigner. Wie steht sie zur Atomkraft oder zu einem AfD-Verbot? Was war ihre schwierigste Entscheidung als Landtagspräsidentin? Aber auch: Wie hat sie es als Frau so weit nach oben geschafft? Die Antwort: Durch Fleiß und ein gesundes Selbstvertrauen, so Aigner. Besonders Frauen sollten sich nicht von ihren Selbstzweifeln abhalten lassen, politisch mitzureden, ermuntert sie die Schülerinnen.
Demokratie im Schulalltag
Demokratie gehöre in der Sophie-Scholl-Realschule zum Schulalltag dazu, erklärt Schulleiterin Susanne Genser: Viele Entscheidungen würden demokratisch von den Schülerinnen und Lehrern getroffen. Und auch auf dem Lehrplan spiele Politik und Demokratie eine wichtige Rolle, denn: „Die Schülerinnen müssen wissen, dass jeder ein Recht auf freie Meinungsäußerung hat, aber auch, wie sie Aussagen kritisch hinterfragen können.“
„Schule trifft Landtag“: das soll Politik zum Anfassen für junge Leute sein. Mit einer nahbaren Landtagsprädentin, die auch persönliche Fragen beantwortet – und am Ende auch noch bei dem einen oder anderen Selfie dabei ist.
(az)