Do., 18.06.2020 , 16:32 Uhr

Weiden: 3. Tag im Totschlagprozess – Rechtsmediziner macht Aussage zur Todesursache

Mit wem hat die Angeklagte in der Nacht vom 03. Auf den 04. November 2019 telefoniert bzw. per Handy Kontakt gehabt und vor allem wann? Diese Frage ist nach wie vor nicht ganz geklärt. Auch nach der Auswertung der Daten, können nicht alle von der Angeklagten angegebenen Telefonate nachvollzogen werden. Ein lückenloses Alibi gibt es nach aktuellem Ermittlungsstand nicht. Die Anrufe über Facebook Messenger scheinen hier das Problem zu sein. Bislang konnte nicht sicher geklärt werden, ob diese von der benutzten Software erfasst wurden oder nicht. Neben den Handydaten stand heute aber noch etwas anderes auf der Tagesordnung: Es wurden zwei sehr wichtige Zeugen gehört. Zum einen der Notarzt, der damals die Reanimation durchführte und zum anderen der Leiter des rechtsmedizinischen Instituts, welches die Obduktion durchgeführt hat.

Besagter Notarzt schilderte die gut 45-minütigen Reanimationsmaßnahmen ausführlich. Seine Schilderungen deckten sich mit denen der anderen Sanitäter. Äußere Verletzungen seien ihm bei seiner Ankunft nicht ins Auge gefallen. Erst bei der anschließenden Leichenschau seien ihm Verletzungen aufgefallen, von denen er im ersten Moment dachte, sie könnten bei der Reanimation entstanden sein.

Diesen Verdacht, konnte der Rechtsmediziner heute nicht bestätigen. Es gebe zwar Verletzungen am Körper des verstorbenen Jungen, die durch die Reanimationsmaßnahmen entstanden sein könnten, der Großteil der Verletzungen sei aber durch eine Reanimation nicht erklärbar. Die Einblutungen an Lippe, Kiefer und Schädel stammen, laut Rechtsmediziner, nicht von der Reanimation. Es gebe klare Anzeichen von einem Angriff gegen den Hals. Deshalb sei die Obduktion auch zu dem Ergebnis gekommen, dass die Todesursache Ersticken durch Erwürgen und Verschluss der Atemwege gewesen sei. Eine allergische Reaktion oder ähnliches, könne die vorhandenen Verletzungen nicht hervorrufen, wurde auf Nachfrage der Staatsanwaltschaft erklärt.

(ac)

3. Prozesstag Alexander Christl Anklage Beweisaufnahme Einblutungen Ersticken Ersticken durch Erwürgen Erwürgen Gericht getötet Landgericht Landgericht Weiden leblos aufgefunden Mutter Notarzt Obduktion Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Reanimation Rechtsmediziner Rechtsmedizinisches Institut Sohn Stiefmutter Stiefsohn Todesursache Totschlag Totschlagsprozess Verletzungen Weiden Zeuge Zeugen Zeugenbefragung

Das könnte Dich auch interessieren

16.09.2025 Sexueller Missbrauch an der eigenen Tochter: Weidener Vater verurteilt Ein brisanter Fall am Landgericht Weiden: Ein 49-jähriger Weidener, Reinhard S., wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, weil er seine 13-jährige Tochter sexuell missbraucht hatte. Ausschlaggebend für das Urteil war ein WhatsApp-Chat, den die Pflegemutter des Mädchens entdeckt hatte. Die 13-Jährige fragte darin ihren Vater, ob sie bei ihrem nächsten Treffen Sex 12.12.2025 Champagner-Prozess Tag 2: Die ersten Zeugen sagen aus Der zweite Prozesstag im Weidener Champagner-Prozess hat am Landgericht tiefe Einblicke in die Nacht geliefert, die für acht Menschen in einer Katastrophe endete. Vier Zeugen – darunter der Kellner, der den Champagner ausschenkte, eine weitere Bedienung und zwei der betroffenen Gäste – schilderten, wie sich der fröhliche Abend in einem Weidener Restaurant am 13. Februar 01.12.2025 Drogenhandel im Gefängnis: Landgericht verurteilt Familie 6 Jahre, 4 Monate Haft für Drogenhandel hinter Gittern. Diese Strafe hat das Landgericht Weiden nun einem 30-jährigen Familienvater auferlegt, der in mehreren JVAs mit sogenanntem „Spice-Papier“ gehandelt hat. Das ist herkömmlich aussehendes Papier, das synthetische, Cannabis-ähnliche Stoffe enthält. Ein Mithäftling soll dem 30-jährigen beim Verkauf unterstützt haben. Er bekam 5 Jahre und 6 Monate 17.11.2025 Einbruchsserie im Landkreis Tirschenreuth: 4 Jahre 9 Monate Haft für 42-jährigen „Mit Sicherheit kein Anfänger“ sei der 42-jährige Miroslav H. – so einer der Polizeibeamten, die bei seinem Gerichtsprozess als Zeugen aussagten. Umso bemerkenswerter war es, dass ausgerechnet simple Spuren den Einbrecher überführten: In einem betroffenen Anwesen in Mitterteich fand sich eine liegen gelassene Whisky-Flasche, an anderer Stelle ein Zigarettenstummel – beide mit DNA des Einbrechers.