Di., 21.01.2025 , 16:29 Uhr

Weiden

Weidener Stadtrat will Rechtsradikale aus Fitnessstudios werfen

Der Weidener Stadtrat startet ins Jahr 2025. Und gleich in der ersten Sitzung gab es ordentlich Diskussionsbedarf. Denn ein Antrag der Grünen-Fraktion möchte eine neue, rechtsradikale Gruppierung in Weiden bekämpfen.

Rechtsextreme Gruppierungen nutzen zunehmend Sportclubs als Tarnung, um junge Menschen anzusprechen und neue Mitglieder zu rekrutieren – darauf hat der Bayerische Verfassungsschutz aufmerksam gemacht. Diese sogenannten „Active Clubs“ breiten sich deutschlandweit aus. Einer von ihnen, der „Active Club Nordgau“ ist vor allem in Weiden aktiv. Der Weidener Stadtrat will dagegen jetzt vorgehen, auf Antrag der Fraktion der Grünen.

Mindestens vier Fitnessstudios in Weiden sollen regelmäßig von Mitgliedern des Clubs genutzt werden. Ziel des Antrags ist es, den rechtsextremen Gruppen ihre Treffpunkte zu entziehen. Die Grünen schlagen vor, in den Dialog mit Fitnessstudiobetreibern zu treten, um diese für die Problematik zu sensibilisieren und Extremisten künftig den Zugang zu verwehren.

Diskussionsbedarf im neuen Jahr

Als ersten Schritt hat der Stadtrat nun eine Beschlussvorlage verabschiedet, die den Versand eines entsprechenden Schreibens an die Fitnessstudio-Betreiber vorsieht. Dieser Schritt fand breite Zustimmung, allerdings gab es auch sechs Gegenstimmen. Mitglieder der AfD oder der Bürgerliste bemängelten, dass es praktisch nicht möglich sei, sich in die Geschäfte und Verträge der Studios einzumischen. Dem AfD-Stadtrat und Bundestagsabgeordneten Manfred Schiller sei das Problem der Active Clubs außerdem gar nicht bekannt gewesen.

Neben der Diskussion um die Active Clubs stand ein weiteres Thema auf der Agenda: die Ganztagsbetreuung in Weiden. Die CSU-Fraktion sieht Handlungsbedarf und forderte eine Überprüfung der bestehenden Angebote. Sie kritisierte, dass diese in der Stadt nicht ausreichen würden. Andere Parteien wie die SPD widersprachen jedoch und argumentierten, dass es aktuell keine Engpässe gebe. Ein Beschluss zu diesem Thema steht noch aus.

(sb)

Active Club Nordgau Active Clubs AfD Antrag CSU Fitness Fitnessstudios Grüne Jens Meyer Laura Weber Manfred Schiller Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rechtsextremismus Rechtsradikal SPD Sport Sportclubs Stadtrat Weiden

Das könnte Dich auch interessieren

28.01.2025 Wie die Weidener Wahlkämpfer dem Winterwetter trotzen Die Bundestagswahl in diesem Jahr fällt in den Winter – eine ungewohnte Situation für die Parteien, die normalerweise in den sommerlichen Straßenwahlkampf ziehen. Doch auch bei tristem Wetter zeigt sich die Innenstadt Weidens bunt – dank der Wahlstände der Parteien. Die SPD ist ausgerüstet mit dicken Jacken und Stricksocken, die Politiker der CSU haben Halsbonbons 18.11.2025 „Wir platzen aus allen nähten.“ - Neue Feuerwache 2030? Stadtrat streitet über den Standort Michael Wirth, Dienststellenleiter der Feuerwehr, machte dabei deutlich, dass die aktuelle Unterkunft in der Landgerichtsstraße längst an ihre Grenzen gestoßen sei. Er sprach von einer Situation, in der man „aus allen Nähten platze“. Vor allem die Hallen seien für moderne Fahrzeuge ungeeignet, da Tore und Decken zu niedrig seien. Bis 2030 müsse eine neue Wache 08.09.2025 „Nazis aus der Deckung holen“: Fahrrad-Demo in Weiden Das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte veranstaltete eine Fahrrad-Demo in Weiden, um auf die sogenannten „Active Clubs“ aufmerksam zu machen. Unter dem Vorwand von Sportclubs wirbt die rechtsextreme Szene neue Mitglieder an, vor allem Jugendliche. Auch in Weidener Fitnessstudios sind Active Clubs aktiv. Eine zentrale Figur ist der Neonazi Patrick Schröder aus Mantel, der 02.05.2025 AfD ist „gesichert rechtsextremistisch“: Folgen und Reaktionen Der Bundesverfassungsschutz hat die Alternative für Deutschland (AfD) nun offiziell als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt im Umgang der Sicherheitsbehörden mit der Partei. Als Begründung nennt das Bundesamt eine „die Menschenwürde missachtende, extremistische Prägung der Gesamtpartei“. Die AfD war seit Februar 2021 als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Inzwischen hätten sich die Hinweise