Fr., 12.07.2024 , 18:00 Uhr

Regensburg

Welchen Faktor spielt Ausländerkriminalität in der Oberpfalz?

Welchen Anteil spielt der Faktor Zuwanderung in der Oberpfälzer Kriminalitätsstatistik? Wir haben beim Polizeipräsidium nachgefragt.

156.487 Einsätze hat die Oberpfälzer Polizei im Jahr 2023 registriert. Das geht aus dem Sicherheitsbericht des Regierungsbezirks Oberpfalz hervor. Das ist ein Plus zum Vorjahr von rund 8,5%. Im 10-Jahresvergleich stieg die Einsatzzahl um rund 30%. Diese Entwicklung wird vor allem von Rechtspopulisten oft der steigenden Zuwanderung zugeschrieben. Prozesse wie kürzlich in Weiden gegen einen 34-jährigen Syrer, der für die Vergewaltigung einer jungen Frau zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, werden dann instrumentalisiert um auf die vermeintliche Gefahr durch Zuwanderung aufmerksam zu machen. Doch lässt sich das auch in Zahlen belegen? Michael Zeschke, Pressesprecher des Polizeipräsidiums der Oberpfalz erklärt im OTV-Interview: „Bei den Zahlen bei Mord, Totschlag und Vergewaltigung in den vergangenen drei Jahren ist es so, dass es sehr uneinheitlich ist. Die Fallzahlen sind so gering, dass sehr schnell Ausreißer nach oben und unten entstehen können. Wenn man aber den Anteil der nicht-deutschen Staatsangehörigen anschaut, ist er hier sogar leicht zurückgegangen.“

Insgesamt registrierte die Polizei in der Oberpfalz im Jahr 2023 rund 50.000 Straftaten. Das ist ein Plus zum Vorjahr um etwas mehr als 6%. Die Polizei ermittelte 2023 22.417 Tatverdächtige. Davon sind 8.431 nicht-deutscher Staatsbürgerschaft und davon wiederum 3.027 Zuwanderer. 4.863 Delikte werden Zuwanderern zugeschrieben. Von allen 2023 registrierten Delikten in der Oberpfalz entfallen demnach knapp 10% auf Zuwanderer.

(ac)

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