Mi., 31.03.2021 , 11:22 Uhr

Windischeschenbach: Röntgenbild als Hungertuch

Wir sind mitten in der Karwoche. Der Höhepunkt der Fastenzeit der christlichen Kirchen. Ein Begleiter durch die Fastenzeit ist alle zwei Jahre das ökumenische Hungertuch von Misereor und Brot für die Welt. In diesem Jahr gibt es ein Neues.

Es basiert auf einem Röntgenbild. Es geht um Verletzlichkeit und Heilung und um den Mut, aufzustehen. Trotz allem! Misereor erklärt dazu: „Das Hungertuch ist zentraler Bestandteil der Misereor-Fastenaktion.“  Alle zwei Jahre gestaltet ein Künstler ein neues Kunstwerk. In diesem Jahr stellte die Chilenin Lilian Moreno Sánchez das neue Hungertuch für 2020/2021 vor. Unter dem Titel „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ entstand das Werk zu Beginn der Corona-Pandemie. Basis des Bildes ist eine Röntgenaufnahme, die den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit durch die Staatsgewalt verletzt worden ist.

Aufruf zur Nächstenliebe und Solidarität

Das Kunstwerk ist auf drei mit Bettwäsche bespannten Keilrahmen entstanden. Der Stoff ist nicht glatt und makellos, graue Flecken mit Straßenstaub vom Ort der Proteste in Chile und Falten überziehen ihn. Er ist vielfach übereinandergelegt, an Schnittmuster
erinnernd, auseinanderklaffend wie verletzte Haut und mit goldenem Zickzack wieder zusammengenäht, um Heilung zu ermöglichen. Die Botschaft dahinter: Inmitten der ersten globalen Pandemie dieses Jahrtausends, die soziale Ungleichheiten aufgedeckt und verschärft hat, sollten wir uns auf Nächstenliebe und Solidarität berufen und die Kraft des Wandels begreifen.

Nutzen wir das Fenster, das sich gerade öffnet, den „weiten Raum“, der sich auftut, um den Blick hin zu neuen Perspektiven und der Idee des Wandels zu öffnen. Eine andere Welt ist möglich.

Misereor und Brot für die Welt setzen mit diesem Hungertuch ein Zeichen für die Ökumene: Gemeinden beider Konfessionen nutzen das Bild und machen Mut, weiter an der Einen Welt zu bauen. (gb)

2021 Amberg Bayern Brot für die Welt Chilenischen Künstlerin Christen Demo Direktor Manfred Strigl evangelische Kirche gbeer Gerhard Beer Gerhard Theo Beer Gründonnerstag Haus Johannisthal Heilung Hungertuch Jesus Christus Karsamstag Kartage Katholische Kirche Kreuzigung Lilian Morenao Sánches Luhe Miseror Oberpfalz Oberpfalz TV Ostern OTV Protest Santiage de Chile Staatsgewalt Windischeschenbach

Das könnte Dich auch interessieren

15.01.2025 Windischeschenbach: Positiver Rückblick und Ausblick Zoiglbier, das Naturparadies Waldnaabtal, volles Industriegebiet, gute Bauperspektiven, die Stadt Windischeschenbach kann zufrieden sein – und ist es auch. Das erklärt Bürgermeister Karlheinz Budnik in seiner Jahresbilanz. Und auch die Ausblicke auf das Kommende sind sehr gut. Schwerpunkte sind der Ausbau der Baugebiete, Glasfaseranschluss bis in die Wohnungen und ein Lückenschluss des Radwegenetzes im Süden 14.03.2025 Neubau für Geo-Datenbank eröffnet Hier werden die Grundlagen für digitale Karten von ganz Bayern erarbeitet: Die „Geo-Datenbank Bayern“ des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung ist gestern in Waldsassen eingweiht worden. In Waldsassen ist der Neubau für die Geodatenbank eingeweiht worden. Diese Behördenverlagerung verspricht mehr als 70 Arbeitsplätze für die Region und „macht Waldsassen zum digitalen Herzstück des Stiftlands“, 07.03.2025 Jetzt die Obstbäume schneiden Es ist allerhöchste Zeit. Die Obstbäume in den heimischen Gärten brauchen Pflege, damit sie fit für die neue Saison sind und auch 2025 wieder reiche Ernte bringen können. Jetzt ist die Zeit für den Obstbaumschnitt. Wie der gut gelingt, das erklärt im OTV-Gartentipp Baumschul-Meister Peter Punzmann von „Garten Punzmann“ in Menzelhof bei Kirchendemenreuth. (gb) 13.01.2025 Ewald Plößner neuer Bürgermeister in Kirchenthumbach Ewald Plößner von der CWG ist der neue Bürgermeister von Kirchenthumbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Er ist gestern Abend mit 60 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Jürgen Kürzinger von der SPD gewählt worden, der im September 2023 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt ausgeschieden ist. Seither hatte Ewald Plößner bereits als zweiter