Eine umstrittene Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz sorgt bundesweit für Diskussion – und in Weiden für eine kreative Form des Protests. Unter dem Motto „Wir sind Weidens Töchter“ haben Frauen am Freitagabend in der Innenstadt gezeigt, wie sie über die Worte des Bundeskanzlers denken.
Auslöser vieler ähnlicher Protestaktionen in deutschen Städten war die Aussage von Friedrich Merz, dass die Rückführungen, die der Bundesinnenminister durchführen wolle, auf ein „Problem im Stadtbild“ zurückgehen würden. Was er damit gemeint hat? Man solle die Töchter fragen. Kritiker werfen Merz vor, mit solchen Formulierungen ausländerfeindliche Rhetorik zu schüren und Frauen instrumentalisiert zu haben.
Deutliche Worte, aber gespaltene Meinungen
Die Protestaktion in Weiden wurde vom Bündnis für Frauenrechte organisiert. Neben kurzen Ansprachen konnten Teilnehmerinnen ihre Meinung auf einer großen Tafel festhalten – adressiert direkt an den Bundeskanzler. „Sie bereiten den Weg für die Faschisten“ und „Friedrich Merz spricht nicht für uns“ ist etwa darauf zu lesen. Doch nicht bei allen geht die Meinung so klar in eine Richtung.
Laut ZDF-Politbarometer stimmten fast zwei Drittel aller Deutschen den „Stadtbild-Aussagen“ des Bundeskanzlers zu. Auch eine kleine OTV-Umfrage zeigt, einige Weidener sehen etwas Wahrheit in seinen Worten. Das Stadtbild in Weiden selbst hingegen, das erhält viel Lob von den Befragten. Es seien die größeren Städte, in denen sich manche wirklich vom Stadtbild gestört fühlen.
(sb)