Vor 40 Jahren entschied die Bayerische Staatsregierung in Wackersdorf eine atomare Wiederaufbereitungsanlage zu bauen. Doch schnell regte sich Widerstand. Landrat Hans Schuierer, erst Befürworter des Projekts aufgrund der möglichen Arbeitsplätze, wurde bald zum Gesicht des Protests gegen die WAA. Er leistete Widerstand zusammen mit einer Bürgerinitiative, die sich im Kampf gegen die WAA gebildet hat. Es folgten Demonstrationen, in denen Demonstranten und Polizei aneinandergerieten und Menschen verletzt wurden. Letztlich führte der Widerstand dazu, dass die WAA nicht gebaut wurde.
Diese Geschichte haben nun Altlandrat Hans Schuierer und auch das ehemalige Vorstandsmitglied der BI Schwandorf im Staatsarchiv Amberg erzählt. Dieses hat das Zeitzeugengespräch organisiert, nachdem nun die Übergabe aller Unterlagen von Seiten der Bürgerinitiative an das Archiv abgeschlossen ist. Einige Nachlieferungen stünden laut Archivoberrat Dr. Till Strobel aber noch aus.
Das Archiv umfasst auch wesentlich mehr Unterlagen zur WAA Wackersdorf. Unter anderem von der Polizei, der Staatsanwaltschaft Amberg oder dem Landratsamt Schwandorf. Insgesamt mache die komplette Überlieferung über die WAA fast ein Prozent des gesamten Archivs aus und umfasse rund 200 laufende Meter Papier, so Archivoberrat Strobel weiter. Die Zeitzeugen ergänzen die Überlieferungen. Auch, um auf die Geschichte aufmerksam zu machen.
(km)