Fr., 03.05.2024 , 13:26 Uhr

Sulzbach-Rosenberg

Zukunftsvisionen für das Maxhütte-Gelände

Die Überreste der Maxhütte prägen nach wie vor das Stadtbild Sulzbach-Rosenbergs. Aber sie sollen nicht für immer vor sich hin rosten. Der ehemalige Instandhaltungschef Karl Reyzl setzt sich für ihre Zukunft ein.

Mehr als 150 Jahre lang bildete sie das Herz der Bayerischen Stahlindustrie. Heute ist die Maxhütte ein schlummernder Riese, inmitten des Sulzbach-Rosenberger Stadtbildes. Ein Großteil der Anlagen wurde schon längst abgerissen. Aber was heute noch steht, bietet eine eindrucksvolle Kulisse, und eine wertvolle Geschichte, die erhalten werden soll.

Karl Reyzl setzt sich ganz besonders für die Zukunft des Geländes ein. Sein ganzes Arbeitsleben war von der Maxhütte bestimmt – von der ersten Ausbildung, bis zur Funktion als Geschäftsführer des Rohrwerks. Auch heute, im Ruhestand, ist er noch mit dem ehemaligen Stahlwerk verbunden. Er fungiert als Berater für die Max Aicher Unternehmensgruppe, den heutigen Eigentümer des Geländes.

Schmerz, aber Zuversicht

„Es tut schon weh, wenn man sieht, wie das Ganze verfällt“, klagt Karl Reyzl. Er möchte die Überreste der Maxhütte als Denkmal erhalten, und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter weg. Nach 150 Jahren Stahlproduktion muss zunächst eine Bodensanierung durchgeführt werden, um Altlasten zu beseitigen. Ein Teil dieser Sanierung ist bereits abgeschlossen, aber sie schreitet langsam voran.

Die größte Hürde auf dem Weg zu einer Entwicklung des Maxhütte-Geländes sind die Kosten. Weder der Eigentümer, noch die Stadt können diese so einfach tragen. Aber Gespräche mit weiteren Partnern laufen. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft, den regionalen Hochschulen und verschiedenen Betrieben arbeitet Reyzl jetzt an einem Campus-Konzept für das Gelände. Die Chancen stehen laut ihm gut, dass diese Gespräche zu einer positiven Entwicklung für die rostenden Überreste der Maxhütte führen könnten – um die Geschichte dieses einzigartigen Ortes und seiner Mitarbeiter zu erhalten.

(sb)

Abriss Denkmal Erinnerung Geschichte Hochofen Karl Reyzl Lost Place Maxhütte Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rückblick Ruine Sanierung Simon Bauer Stahl Stahlwerk Sulzbach-Rosenberg

Das könnte Dich auch interessieren

27.02.2025 Weichen für Maxhütte Innovations Campus gestellt Seit über 20 Jahren wird in Sulzbach-Rosenberg diskutiert, wie das Gelände der ehemaligen Maxhütte in Sulzbach- Rosenberg saniert und weitergenutzt werden kann. Ein Teil des rund 43 Hektar großen Industriegeländes wurde bereits vor einigen Jahren saniert. Jetzt zeichnet sich auch eine Lösung für den Rest ab. Auf einem großen Teil des Geländes soll der Maxhütte 23.09.2025 Urlaub Dahoam: Auf den Spuren von Alt-Wackersdorf Ganz in der Nähe von Wackersdorf, in einem ruhigen Waldgebiet, stand einst das ursprüngliche Wackersdorf. Ein einzelner Denkmalstein erinnert an Alt-Wackersdorf – und an eine Geschichte, die von Aufbruch, Umsiedlung und einem radikalen Wandel erzählt. Heimatpfleger Toni Eiselbrecher kennt diese Geschichte wie kein Zweiter und nimmt Interessierte regelmäßig mit auf eine Wanderung zu den Spuren 26.06.2025 Rohrwerk Maxhütte erneut Insolvent Das Rohrwerk Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg hat erneut Insolvenz angemeldet – zum dritten Mal seit 2021. Am gestrigen Mittwoch habe man beim Amtsgericht Amberg einen Antrag auf Einleitung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt, heißt es in einem Schreiben an Kunden und Lieferanten, das OTV vorliegt. Die Zahlungsfähigkeit sei aber durch das Insolvenzgeld gesichert, der Geschäftsbetrieb laufe ohne 20.05.2025 Holocaust-Überlebender Ernst Grube mahnt für den Frieden Im Sulzbach-Rosenberger Rathaus herrscht gespannte Stille. Ernst Grube, Überlebender des Holocaust, berichtet von seiner Kindheit in einem Land, das ihn hasste. Im Jahr 1932 kam Grube als Sohn einer jüdischen Mutter zur Welt. Schon früh wurde er von seiner Familie getrennt und kam in einem Waisenhaus unter – danach in einem Ghetto, und schließlich, im