Mo., 12.06.2023 , 15:29 Uhr

Riglashof

Biobauern halten Biostrategie Bayerns nicht für realistisch

In sieben Jahren soll sich der Anteil der Bio-Landwirtschaft in Bayern verdoppeln. Biobauer aus unserer Region zeigen sich da eher skeptisch.

Es ist eine Idylle wie aus dem Bilderbuch: Mutterkühe mit ihren Kälbern auf einer Weide in Riglashof bei Hirschbach im Landkreis Amberg-Sulzbach. Viel Platz, draußen in der Natur, artgerechte Haltung – das ist der Ueblerhof, seit 1735 in Familienbesitz, seit 2008 ein Biohof.

Inzwischen haben mehr als 1000 Betriebe in der Oberpfalz auf Bio umgestellt – das entspricht gut acht Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe und gut zehn Prozent der Fläche. Bayernweit sind es etwa 13 Prozent. Doch auch diese Zahl ist weit von den Zielen Bayerns entfernt. Denn bis 2030 sollen 30 Prozent der Fläche Bio-bewirtschaftet werden.

Bio-Lebensmittel teurer

Karl Trummer ist in der Kreisvorstandschaft des Bauernverbandes Amberg-Sulzbach dabei. Er hält das nicht für realistisch. Das Kaufverhalten der Kunden müsste sich ändern, sonst würden mehr Biobauern nichts bringen. Er ist selbst seit 26 Jahren Biobauer. Grund waren Verunreinigungen im Grundwasser.

Zwischen 20 und 150 Prozent teurer sind Bio-Lebensmittel im Schnitt. In Zeiten der Inflation und damit in Zeiten, in denen viele wieder mehr auf ihre Ausgaben achten, hat es die Bio-Branche schwer. Im Vorjahr war der Umsatz rückläufig – nach satten Zugewinnen in den Jahren davor. 2020 legte der Umsatz beispielsweise um 22 Prozent zu.

Immerhin: Bioprodukte sind von der Inflation nicht so stark betroffen wie konventionell erzeugte Produkte – was auch am chemischen Dünger liegt, dessen Preise massiv gestiegen sind. Und der in der Biolandwirtschaft nicht erlaubt ist.

(mz)

Bio Bio-Lebensmittel Biostrategie Karl Trummer Kühe Landwirtschaft Muttertierhaltung Norbert Uebler Oberpfalz Oberpfalz TV Oberweißenbach OTV Pinzgauer Riglashof Rinder

Das könnte Dich auch interessieren

22.04.2025 Von der Milch bis zur Butter – Schüler erleben Landwirtschaft hautnah Zwei sechste Klassen der Wirtschaftsschule Amberg besuchten den Hansen-Bauernhof in Paulsdorf, einen zertifizierten Erlebnis- und Lernbauernhof. Familie Jäger öffnet dort regelmäßig ihre Stalltüren für Schulklassen, um den Kindern einen Einblick in die Landwirtschaft zu ermöglichen. Von der Kuh zur Butter Die Schüler durften aktiv mitarbeiten: Sie fütterten Kühe, besuchten den Melkstand und beobachteten, wie eine 09.10.2025 Ökomodellregion Amberg-Sulzbach und Amberg feiert 10-jähriges Bestehen Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hat in den vergangenen Jahren einige Achterbahnfahrten erlebt. Während der Corona-Pandemie brach sie zeitweise deutlich ein, erst jetzt steigen die Zahlen wieder langsam an. Für viele Landwirte ist das ein entscheidender Faktor: Wenn die Nachfrage stockt, fällt es schwerer, den Schritt in die ökologische Landwirtschaft zu wagen. Trotz dieser Herausforderungen hält 24.06.2025 Urlaub Dahoam: Beim Kapplwirt in Waldsassen Wer sich auf den idyllischen Wander- und Radwegen rund um die berühmte Waldsassener Kappl bewegt, entdeckt nicht nur Natur pur, sondern auch einen ganz besonderen Ort zum Verweilen: den Kapplwirt. Hier treffen moderne Gastlichkeit auf jahrhundertealte Wirtshaustradition, und kreative Burgerkreationen auf Oma’s Sauerbraten. Seit mehr als 300 Jahren steht das Gasthaus direkt an der Kappl, 12.03.2025 Erzeugergemeinschaft Amberg-Sulzbach über die aktuelle Situation in der Landwirtschaft Frühjahrsversammlung der Erzeugergemeinschaft Amberg-Sulzbach in Oberleinsiedl bei Ursensollen. Rund 30 Landwirte informierten sich über die aktuellen Herausforderungen im landwirtschaftlichen Sektor. Gastreferent Dr. Hansgeorg Schönberger, von der N.U. Agrar GmbH sprach beispielsweise darüber, ob ein Dorf heute noch autark ist.  Auf der Tagesordnung stand außerdem ein Bericht vom Bayernhof, über den aktuellen Preisverfall auf dem Getreidemarkt.