Di, 26.03.2024 , 11:32 Uhr

Wunsiedel / Hof

Ermittlungen gegen Kinderheim

Der Fall Lena und kein Ende: Nach dem Urteil geht es jetzt darum, gab es Versäumnisse in dem Wunsiedler Kinderheim?

Nach dem Prozess um die Vergewaltigung und Tötung der zehnjährigen Lena aus Waldsassen in einem Kinderheim kritisieren die Eltern des Mädchens die Staatsanwaltschaft Hof. Diese hatte unter der Leitung von Diana Fritzsche alle Fragen unterbunden, die sich kritisch mit der Situation in dem Kinderheim in Wunsiedel auseinandergesetzt hatten.

Doch die Anwälte Martina Fuchs-Andonie (Lenas Vater) und Dr. Lutz Rittmann (Lenas Mutter) wundern sich ganz offen, wie in dem geschützten Raum eines Kinderheims ein Mädchen vergewaltigt und getötet werden kann, ohne dass irgendjemand etwas mitbekommt. Auch wird die Frage aufgeworfen, ob dieses Kinderheim überhaupt für so schwierige Kinder, wie den psychisch auffälligen Elfjährigen geeignet war, der Lena dann offenbar erdrosselt hat. Auch die „mangelnde Kontrolle“ in dem Heim wird kritisiert und dass es keinen Schutz vor unbefugtem Eindringen gegeben habe.

Es liegt ein Strafantrag vor wegen möglicher der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht. Die Staatsanwaltschaft Hof bestätigt gegenüber OTV ein entsprechendes Ermittlungsverfahren „gegen unbekannt“. Aber: „Bislang hat sich kein Anfangsverdacht einer Straftat der beteiligten Personen und Behörden feststellen lassen. Die Ermittlungen dauern an. Ein Abschluss der Ermittlungen ist für das 2. Quartal 2024 vorgesehen“, so Leitender Staatsanwalt Clemens Haseloff.

Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg hat unterdessen als Träger eigene Ermittlungen zu möglichen Fehlern durchgeführt. Die Einrichtung teilte dazu mit:

„Was die Personalversorgung anbelangt, so hat die zuständige Heimaufsicht geprüft, ob in der Einrichtung die vorgeschriebene Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit den erforderlichen Qualifikationen beschäftigt ist und ob in den vergangenen Jahren den Meldepflichten nachgekommen wurde. Das Ergebnis der Prüfung war einwandfrei.
Im April 2023 waren alle Planstellen in St. Josef besetzt und in der Tatnacht war eine Diplompädagogin als Nachtbereitschaft für eine kleine Gruppe von Kindern verantwortlich. In den Osterferien und über die Feiertage wurde vertrautes Erziehungspersonal für diese Gruppe eingesetzt, während die meisten Kinder auf Skifreizeit oder zuhause waren. Der erforderliche Betreuungsschlüssel war zu jeder Zeit gewahrt.“

(gb)

2024 Amberg Bayern Christopher Feulner Diana Fritzsche Diözese Regensburg Dr. Lutz Rittmann Elfjähriger Ermittlungen Kinderheim gb gbeer Gerhard Beer Gerhard Theo Beer Gerichtsverhandlung katholische Jugendfürsorge Kinderheim Landgericht Hof Lena Luhe Martina Fuchs-Andonie Mord Wunsiedel Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Prozess Staatsanwaltschaft Hof TV Bayern live Waldsassen Zehnjährige Zwölfjähriger
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

21.03.2024 Reaktionen auf das Urteil im Fall Lena 20.03.2024 Urteil im Prozess um Lenas Tod gefallen 19.03.2024 Morgen fällt das Urteil im Fall Lena Eine der bedeutendsten Gerichtsverhandlungen der Region geht zu Ende. Morgen will die Jugendschutzkammer des Landgerichts Hof unter Vorsitz von Christopher Feulner das Urteil im Prozess um die Vergewaltigung und den Tod der zehn-jährigen Lena aus dem Kinderheim Wunsiedel verkünden. Zwischen sechs und 15 Jahren Gefängnis sind für den 26-jährigen Angeklagten Daniel T. gefordert – wegen 07.03.2024 Vierter Tag im Prozess um Lenas Tod Plädoyers im Prozess um Lenas Tod Die Beweisaufnahme ist geschlossen, die Plädoyers sind gesprochen. Wie gestern berichtet, ist die Verhandlung um die Vergewaltigung und den Tod der zehnjähriger Lena vor dem Landgericht in Hof mit den Strafanträgen abgeschlossen worden. Zwischen sechs und 15 Jahren Gefängnis sind für den 26-jährigen Angeklagten Daniel T. gefordert. Er soll