Rund 67 Millionen Menschen haben während der beiden Weltkriege ihr Leben verloren. Eine Zahl, die nur erahnen lässt, wie groß das Leid damals für die Menschen gewesen sein muss. Der Volkstrauertag erinnert jährlich an diese Verstorbenen – und an alle anderen Opfer von Gewalt und Kriegen weltweit. Bei der Gedenkfeier in Grafenwöhr wurde deutlich: Der Volkstrauertag soll nicht nur Gedenktag, sondern auch Mahnung sein.
„Leider immer noch aktuell“
Mit einem Gottesdienst, einem Schweigemarsch und einer Rede am Kriegerdenkmal begingen die Menschen in Grafenwöhr den Volkstrauertag, darunter Vertreter der Bundewehr, der US-Streitkräfte und vieler Grafenwöhrer Vereine. In der aktuellen Weltlage sei dieses Gedenken sehr wichtig, betont Bürgermeister Edgar Knobloch in seiner Rede.
„Leider begehen wir auch heute im Jahr 2025 den Volkstrauertag mit einem Ernst, der die Sicherheitslage auf der Welt widerspiegelt.“, so der Bürgermeister. „Es gibt immer noch viele Opfer durch Kriege und Vertreibung. Somit ist der Gedenktag immer noch aktuell.“
Die Gedenkfeier soll nicht nur an die Opfer von Kriegen und Gewalt erinnern – sie soll auch eine Mahnung sein. Frieden sei unser höchstes Gut, erklärt Knobloch – für diesen Frieden müssten wir demnach alles tun. „Ich denke, das Wichtigste wäre, dass Machthaber, die immer noch denken, Kriege wären das Mittel der Wahl, regelmäßig zusammenkommen und Gespräche führen, um für eine friedliche Weltordnung einzutreten.“, so Knobloch. Er betont: Nur wenn die Menschen aus der Vergangenheit lernten, wären die Tode der vielen Millionen Kriegsopfer nicht umsonst gewesen.
Friedenssicherung als Aufgabe aller Menschen
Oberstleutnant Florian Rommel ist der Meinung, dass Friedenssicherung nicht nur eine Aufgabe der Bundeswehr sei: „Wichtig ist, dass sich alle daran beteiligen.“, so Rommel. „Die gesamte Bevölkerung muss sich dafür einsetzen, unsere Werte zu verteidigen und zu leben. Zum Beispiel Offenheit oder die Freundschaft zu anderen Völkern.“
(az)