Sie ist dieses Jahr genau 700 Jahre lang tot und beinahe zu Staub verfallen. Die Prinzessin Anna liegt in Kastl in einem stickstoffgefüllten Schrein. Das war aber nicht immer so und hat der kleinen Mumie stark zugesetzt. Das wurde aber nur durch einen Zufall herausgefunden und hat ihre Überreste vor dem Verwesen gerettet.
Sie ist die Tochter von König Ludiwg dem Bayern nud bei einem Ausflug 1319 in Kastl verstorben. Benediktinermönche haben den kleinen Leichnam mumifiziert und ihr in ihrem Steinsargophag einen Ehrenplatz in der Mitte des Hauptschiffes in der Klosterkirche zukommen lassen. Dort ist sie Jahrhunderte lang gelegen bis im 18. Jahrunhdert die Jesuiten die Klosterkirche übernommen haben.
Die Jesuiten haben einiges in der Klosterkirche verändert und auch den Steinsargophag der Prinzessin Anna haben sie geöffnet. So haben sie die Mumie das erste Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1966 wurde Prinzessin Anna in ihrem Barockschrank in den Vorraum der Kirche verlegt. Dort haben der Mumie die starken Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede zugesetzt. Auch der Atem der Touristen, die sich über ihre Vitrine beugen, um hineinzuschauen, hätten für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt.
Ein US-Filmteam hat mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen, weil sie einen Film über die Prinzesin Anna drehen wollten. Sie starteten mit einer umfassenden Untersuchung der Mumie und stellten fest: Prinzessin Anna war maximal 18 Monate alt als sie verstorben ist und sie ist an einer Erkältung gestorben. Außerdem muss die Mumie unbedingt anders aufbewahrt werden, weil sie durch die Luftfeuchtigkeit schnell verwesen würde.
Jetzt liegt Prinzessin Anna in einer speziellen Vitrine, die mit Stickstoff gefüllt ist, sodass ihre Verwesung nicht weiter fortschreiten kann. Die Touristen müssen sich jetzt keine Sorgen mehr machen. Prinzessin Anna ist für die Öffentlichkeit zugänglich, ohne dass sie davon Schaden nimmt. (vl)