Sagt Ihnen der Begriff Katechist etwas? Katechist ist ein altes Amt in der katholischen Kirche, das durch Papst Franziskus vor vier Jahren wieder neu ins Spiel gebracht wurde. Der Gedanke: Katechisten sollen Ehrenamtliche sein, die sich in der Kirche engagieren und den Glauben weitertragen. Wörtlich bedeutet der Begriff so viel wie „Mündlich Unterrichtender“. Nun haben die ersten 37 Katechisten im Bistum Regensburg ihre Ausbildung beendet und sind feierlich vom Bischof beauftragt worden.
Eine von ihnen ist Silvia Sitter-Weiß aus Neunkirchen bei Weiden. Bei einem feierlichen Gottesdient in der Niedermünsterkirche in Regensburg hat Bischof Rudolf Voderholzer ihr und den 36 weiteren Gläubigen Kreuze überreicht – und sie damit offiziell als Katechisten beauftragt.
„Ich freue mich, dass ich nun die Taufeltern in der Sakramentenkatechese begleiten darf“, so Sitter-Weiß nach dem Gottesdienst. „Es ist einfach schön, über den Glauben zu sprechen.“
Dienst je nach den eigenen Stärken und Fähigkeiten
Die Katechisten haben über zwei Jahre eine Schulung bei der katholischen Erwachsenenbildung KEB absolviert. An 15 Schultagen haben sie sich intensiv mit ihrem Glauben auseinandergesetzt. Nun sollen sie als Ehrenamtliche in ihren Heimatgemeinden aktiv werden. „In den unterschiedlichsten Bereichen“, erklärt Wolfgang Stöckl von der KEB. „Die Katechisten können zum Beispiel bei Krankenbesuchen, bei der Sakrament-Vorbereitung oder auch in der Jugendarbeit tätig werden. Je nachdem, was dem eigenen Charisma, den eigenen Begabungen entspricht.“ Und sie sollen sich zu ihrem Glauben bekennen und über ihn mit anderen sprechen – auch bei kritischen Fragen zur Kirche.
Es war der erste Kurs dieser Art im Bistum Regensburg. Bischof Rudolf Voderholzer hatte im Advent 2022 in einem Hirtenbrief dazu aufgerufen, sich als Katechist zu engagieren – nachdem zuvor ein entsprechender Aufruf von Papst Franziskus aus Rom gekommen war, der dieses alte Amt wieder neu beleben wollte.
„Aufruf hat mich direkt getroffen“
Dieser Dienst war genau das, was Silvia Sitter-Weiß vor einigen Jahren gesucht hat. Sie war damals nach einer längeren Pause wieder in die Kirche und zum Glauben zurückgekehrt und war dann auf der Suche nach einem Weg, sich intensiver zu engagieren. „ich bin gerne für Menschen da und ich höre gerne zu. Und als ich das Hirtenwort gehört habe, habe ich mir gedacht: Das ist das, was ich gerne machen möchte.“
Die nächsten Kurse haben diesen Herbst bereits begonnen – mit der Zeit sollen sich also mehr und mehr Gläubige im Bistum Regensburg als Katechisten für ihren Glauben einsetzen.
(az)