Was soll man auch davon halten, wenn gestandene Männer mit Holzschwertern spielen, sich in sonderbaren Zeremonien ergehen und sich als Ritter gerieren in ihrer Burg. Das mutet dann schon an, als würden hier spätinfantile Phantasien in einem spielerischen Rahmen umgesetzt. Und eigentlich ist es auch nichts anderes, wenn der Männerbund „Schlaraffia“ sich zu einer „Sippung“ trifft einmal im Jahr aus der ganzen Oberpfalz und Niederbayern, diesmal in Amberg.
Wer als unbeleckter Beobachter zu ergründen sucht, wo hier der tiefere Sinn zu finden ist, wird über ein Stochern im Nebel nicht hinauskommen. Es ist ohnehin alles ein Spiel: homo ludens – homo felix. Zur Gründung des Bundes kam es in Prag vor gut 150 Jahren. Weil dort nämlich niemand in eine Künstlervereinigung aufgenommen wurde, der nicht entsprechend hochwohlgeboren war. Also hat sich dieser Bund gegründet, in dem das Ansehen des einzelnen keine Rolle spielt, es um den Menschen an und für sich geht.
Und der legt, wenn er beim Betreten der Burg am Uhu vorbeigeht das Profane einfach ab, eben alles Missliche der Alltagsbürde. Und das rund um den Globus, Schlaraffen haben sich längst weltweit aufgestellt. Etwas geheimbündlerisch mutet das alles ja schon an. Wird da vielleicht die Oscar-Verleihung manipuliert? Nichts von all dem, es geht um Freundschaft, Kultur und um Humor.
Der Schlaraffe also gewissermaßen auch ein Schlawiner. Und man könnte meinen, der Uhu hat grade mit einem Auge gezwinkert.