In der Neuverfilmung von Momo nach dem weltberühmten Roman von Michael Ende steht erneut das junge Waisenmädchen im Zentrum der Geschichte. Momo lebt in den Ruinen eines alten Amphitheaters und hat eine besondere Gabe: Sie hört zu. Mit ihrer offenen, freundlichen Art gewinnt sie die Herzen der Menschen in ihrer Nachbarschaft – und genau das ist den sogenannten Zeitdieben ein Dorn im Auge.
Diese grauen Herren – im Film nun auch als Frauen dargestellt – haben eine neue Methode entwickelt, um Zeit zu stehlen: Sie inhalieren sie wie eine Zigarre, diesmal aus einem kleinen Kasten. Ihre Mission ist klar: Die Welt soll effizienter, schneller und kontrollierter werden. Doch dabei zerstören sie die Seele der Zeit – das, was unser Leben lebenswert macht.
In einer eindrucksvollen Szene wird die Beziehung zwischen Frau und Zeit auf Papier festgehalten – ein Symbol für die Entfremdung, die die Zeitdiebe vorantreiben.
Momo erkennt gemeinsam mit ihrer treuen Begleiterin, der Schildkröte Kassiopeia, dass die Menschen ihre Lebensfreude verlieren. Manipuliert von den grauen Gestalten, hetzen sie durch den Alltag, ohne innezuhalten. Mit Hilfe von Meister Hora, dem geheimnisvollen Hüter der Zeit, versucht Momo, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
In einer weiteren Szene stellt sich die Frage: Sind Meister Hora und seine Welt überhaupt menschlich? Oder sind sie Teil einer tieferen Wahrheit über die Zeit?
Regisseur Christian Ditter gelingt es, die bekannten Elemente des Romans – wie die magischen Armbänder – liebevoll zu integrieren und gleichzeitig die Schnelllebigkeit unserer heutigen Gesellschaft zu reflektieren. In einer Welt, in der viele sagen: „Die Zeit zieht uns davon“, zeigt Momo, dass wir sie zurückholen können – wenn wir den Mut haben, innezuhalten und achtsam zu sein.
„Wer weiß, was sie tun, wenn wir sie nicht stoppen?“ – dieser Satz steht sinnbildlich für den Zusammenhalt, den Momo inspiriert. Denn nur gemeinsam können wir die Zeitdiebe aufhalten und unsere Lebensfreude zurückgewinnen.
Ab morgen ist Momo in den Oberpfälzer Kinos zu sehen – ein Film, der nicht nur berührt, sondern zum Nachdenken anregt.
(ls)