Mo, 14.06.2021 , 16:44 Uhr

Oberpfalz: Schockanrufe - Erneute Geldübergabe an Betrüger

Am 11. Juni 2021 kam es im Großraum Amberg erneut zu mehreren Anrufen von falschen Polizeibeamten. Unbekannte ergaunerten von zwei älteren Damen aus Amberg einen Gesamtbetrag im unteren fünfstelligen Eurobereich. Bereits am 7. Juni 2021 kam es in Burglengenfeld zu einem Callcenter-Betrug im höheren fünfstelligen Betrag.Und auch heute häuften sich solche Anrufe wieder.

Callcenter-Betrüger bringen auf besonders perfide Weise insbesondere ältere Menschen um ihre Ersparnisse. Mit verschiedenen Maschen gaukeln sie Notlagen von vermeintlichen Angehörigen vor oder geben sich als Amtspersonen, insbesondere Polizeibeamte aus. Indem sie die Angerufenen unter Druck setzen, versuchen sie diese zur Herausgabe von Geld und Wertgegenständen zu bewegen.

Am Freitag den 11. Juni 2021 kam es in Amberg und Umgebung zu mehreren sogenannten Schockanrufen durch Callcenter-Betrüger. Zwei Damen im Alter von 81 Jahren aus dem Stadtgebiet Amberg wurden Opfer einer solchen Betrugsmasche. Die Geschädigten erhielten mehrere Anrufe von Personen die sich als Polizeibeamte ausgaben. Den Damen wurde jeweils gesagt, dass ihr Geld bei ihrer Bank nicht mehr sicher sei. Von einem falschen „Kriminaloberkommissar“ wurden die beiden 81-Jährigen dermaßen manipuliert, dass sie letztendlich zu ihrer Bank gingen und einen unteren fünfstelligen Betrag von ihrem Konto abhoben. Im Anschluss kam es zur Übergabe des Geldes im Stadtgebiet Amberg, an einen unbekannten Mann.

Bereits am 7. Juni 2021 übergab ein betagtes Ehepaar in Burglengenfeld einen größeren Geldbetrag an ein Mitglied einer Callcenter-Bande. Die Masche war in diesem Fall, dass sich ein Anrufer als Sohn des Ehepaars ausgab. Über drei Tage hinweg erhielten sie Anrufe von ihrem vermeintlichen Sohn, der geschickt ihr Vertrauen erlangte. Am Ende verlangte er von dem Ehepaar einen Geldbetrag im oberen fünfstelligen Eurobetrag, da er eine Immobilie für ein unschlagbar günstiges Angebot kaufen wolle, er sei bereits in engen Kontakt mit einem Notar.

Das Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat die Ermittlungen zu diesen Fällen übernommen.

Heute kam es in der Region rund um Vohenstrauß zu ähnlichen Anrufen: Dabei geben sich die Anrufer als Polizeibeamte der örtlichen Dienststelle aus. Solche falschen Polizeibeamte meldeten sich nach bisherigen Erkenntnissen bei zehn verschiedenen Personen im Gemeindebereich Vohenstrauß. Dabei wird zum Teil ein Einbruch in der Nachbarschaft oder ein Aufgriff einer Bande geschildert, bei der eine Notiz mit der Adresse der Angerufenen aufgefunden wurde. Ziel der Anrufer ist es den Angerufenen glaubhaft zu machen, dass bei ihnen ein möglicher Einbruch bevorstehen könnte. Sicherheitshalber sollen sie deshalb ihre Wertsachen einem vermeintlichen Polizeibeamten übergeben. Zum Glück reagierten bislang alle Angerufenen besonnen und beendeten das Gespräch, ohne dass ein Schaden entstanden ist.

Trotz vielfacher, zurückliegender Berichterstattungen erneuert die Polizei ihre Warnungen und Hinweise zum Phänomen „Falsche Polizeibeamte“:

– Setzen Sie bitte Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis!
– Reden Sie offen in der Familie, insbesondere mit älteren, möglicherweise alleinstehenden Angehörigen, über dieses Phänomen!
– Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse!
– Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe!
– Übergeben Sie nie Geld an Unbekannte!
– Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld oder Wertgegenstände!
– Deponieren Sie keine größeren Bargeldbestände zu Hause!
– Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können.
– Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson.
– Legen Sie bei derartigen Anrufen sofort auf! Verständigen Sie dann den Notruf 110 oder Ihre örtliche Polizei! Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
– Rufen Sie beim geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110. Haben Sie keine Angst anzurufen!

Lieber einmal zu oft den Notruf genutzt, als Opfer der Betrüger zu werden!

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