Do., 28.11.2024 , 13:29 Uhr

Burglengenfeld

Streit um Steinbruch – Erweiterungspläne besorgen Anwohner und Reitverein

Wachstumspläne für den Burglengenfelder Steinbruch: Ab 2029 soll die Abbaufläche um rund 45 Hektar erweitert werden. Aber immer mehr Menschen stellen sich gegen das Vorhaben.

Der Steinbruch in Burglengenfeld ist ein wirtschaftliches Schwergewicht: Jährlich baut die Betreiberfirma Heidelberg Materials hier über 2 Millionen Tonnen Gestein ab, vor allem Kalkstein für das angrenzende Zementwerk. Doch die Reserven im derzeit erschlossenen Bereich neigen sich dem Ende zu, und so plant das Unternehmen eine stufenweise Erweiterung des Steinbruchs zwischen 2029 und 2066. Insgesamt soll der Steinbruch um 45 Hektar wachsen.

Widerstand aus der Region

Die geplante Vergrößerung sorgt für Spannungen in der Region. Eine Genehmigung durch die Behörden steht zwar noch aus, doch bereits jetzt gibt es viele Gegner. Neben Naturschützern regt sich vor allem beim Reit- und Fahrverein Dirnau-Burglengenfeld Protest. Das Vereinsheim des Reitvereins liegt nur wenige Hundert Meter vom Steinbruch entfernt, und durch die geplante Erweiterung würde der Rand der Abbaufläche noch näher an die Pferdekoppeln heranrücken.

Die Vereinsmitglieder sehen die Sicherheit und Gesundheit ihrer rund 70 Pferde gefährdet – insbesondere durch die regelmäßigen Sprengungen im Steinbruch. Diese würden die Pferde belasten und schlimmstenfalls zu einer Panik führen. Zwar beteuert Heidelberg Materials, dass strenge Auflagen den Einsatz von Sprengstoff regulieren, insbesondere in der Nähe von Anwohnern, doch die Nähe der Koppeln zur Grenze des Steinbruchs bereitet dem Verein dennoch Sorgen. Ein Großteil der Koppeln läge im Evakuierungsbereich der Sprengungen. Staubbelastung und umhergeschleuderter Schutt seien dort nicht ausgeschlossen.

Bürgerinitiative und Petition

Die Sorgen des Reitvereins stoßen in der Region auf breite Unterstützung. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet, und eine Petition gegen die Erweiterungspläne konnte bereits knapp 2000 Unterschriften sammeln. Neben der Sicherheit der Tiere stehen auch infrastrukturelle Probleme im Raum: Die einzige Zufahrtsstraße zum Vereinsgelände und Teile des Hofs müsste während der Sprengungen gesperrt werden, was Vereinsaktivitäten und Turniere stark beeinträchtigen würde.

Ein Konflikt mit zwei Seiten

Die Betreiber des Steinbruchs weisen die Bedenken zurück und betonen die wirtschaftliche Bedeutung des Vorhabens. Das Zementwerk ist ein zentraler Arbeitgeber in der Region, und die Erweiterung des Steinbruchs wird als notwendiger Schritt dargestellt, um den Betrieb langfristig zu sichern. Der Leiter des Zementwerkes, Bernhard Reindl, möchte deshalb mit den besorgten Parteien ins Gespräch kommen. Dass die Erweiterung keine Gefahr für Bevölkerung und Pferde mit sich bringen würde, erklärt er mit einem Gutachten und vergangenen Beobachtungen. Ein Pferdegutachter habe gezeigt, dass sich die Tiere an die Sprengungen gewöhnen würden, und auch bisherige Sprengungen hätten keine Fluchtreaktionen ausgelöst.

Wann die Behörden eine Entscheidung über die Erweiterungspläne treffen wollen, ist derzeit unklar. Sicher ist nur, dass es keine leichte Abwägung sein wird: Es geht um die Balance zwischen Arbeitsplätzen und Tierschutz, zwischen den Interessen eines Großkonzerns und den Bedürfnissen einer lokalen Gemeinschaft.

(sb)

 

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