Viele Menschen unterschätzen etwa die Auswirkung von unseren Wohnräumen auf unseren Stresspegel. Wir beleuchten in diesem Artikel daher, was Sie beachten sollten, wie Sie Achtsamkeit gezielt einsetzen können, und geben Ihnen weitere Tipps für die Stressreduktion mit auf den Weg.
Unsere Umgebung beeinflusst uns, auch wenn wir dies nicht aktiv wahrnehmen. Farben, Lichtverhältnisse, Materialien, Gerüche und Klänge wirken nämlich unterbewusst auf uns. So zeigten zahlreiche Studien, dass sich die Reize aus unserer Umgebung direkt auf das limbische System auswirken – also auf den Teil unseres Gehirns, der für Emotionen zuständig ist.
Das bedeutet, dass die Räume, in denen wir wohnen, einerseits unseren Cortisolspiegel erhöhen, umgekehrt aber auch zu unserer Entspannung beitragen können.
Hier sind einige Einflussfaktoren:
Neben den äußeren Faktoren, die unser Wohlbefinden und unseren Stress beeinflussen, können wir den Stress auch von innen heraus anpacken. Denn wie wir auf Herausforderungen reagieren, hängt nicht nur von den Umständen ab, sondern auch davon, wie bewusst wir mit ihnen umgehen. Genau hier setzt Achtsamkeit an.
Achtsamkeit bedeutet, den Moment mit all seinen Facetten wahrzunehmen – ohne ihn zu bewerten. Es geht darum, Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen einfach zu beobachten, anstatt sie zu verdrängen oder kopflos zu reagieren.
Achtsamkeit ist keine neumodische Erscheinung, sondern hat tiefe Wurzeln, die Jahrtausende zurückreichen und in den Buddhismus reichen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des sogenannten „Edlen Achtfachen Pfades“, einer Art spiritueller Anleitung zu einem bewussteren Leben. Durch gezielte Achtsamkeit auf Körper, Gefühle und Geist sollten die Praktizierenden lernen, sich nicht mehr mit allem zu identifizieren, was in ihren Gedanken vor sich geht – und so inneren Frieden finden.
Besonders bekannt wurde die „Vipassana“-Methode. Dies ist eine meditative Praxis, in der achtsames Beobachten von Atem, Körperempfindungen und Gedanken im Mittelpunkt steht. Im 20. Jahrhundert erreichte die Achtsamkeitsbewegung auch Europa, doch die Achtsamkeit selbst geht über das reine Meditieren hinaus und hält Einzug im Alltag – etwa beim Zähneputzen, beim Gehen, beim Essen und bei allen anderen Tätigkeiten.
Coaches und Therapeuten setzen sie hingegen als wirksames Werkzeug gegen Stress, Angst, Burnout und emotionale Erschöpfung ein.
Wenn wir achtsam sind, schalten wir den Autopiloten aus. Wir reagieren nicht mehr reflexhaft, sondern können innehalten, durchatmen und gezielt entscheiden, wie wir mit einer Situation umgehen wollen. In dieser bewussten Unterbrechung von Reiz und Reaktion liegt der Schlüssel zur inneren Ruhe.
Und tatsächlich zeigen auch neurowissenschaftliche Studien, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis und Meditation die Struktur unseres Gehirns verändern. Der präfrontale Cortex (zuständig für bewusste Entscheidungen) wird gestärkt, während die Amygdala (Angstzentrum) weniger aktiv reagiert.
Sie müssen nicht stundenlang meditieren, sondern können Achtsamkeit bewusst in kleinen Dosen in Ihren Alltag integrieren. Atmen Sie in Stresssituationen beispielsweise tief in den Bauch ein und wieder aus und legen Sie die Konzentration auf Ihren Atemfluss. Auch ein kurzer Body-Scan kann Ihnen helfen, ins Hier und Jetzt zu kommen und die Sorgen loszulassen.
Schmecken Sie das, was Sie essen, bewusst, lassen Sie ein Stück Schokolade im Mund zergehen oder nehmen Sie Konsistenz, Farbe und Geruch bewusst wahr. Selbst das Abspülen von Geschirr kann zu einem meditativen Erlebnis werden, wenn Sie sich auf das warme Wasser, die Seifenblasen und den Prozess konzentrieren.
Neben Einrichtungstricks und Achtsamkeitsübungen gibt es einige Rituale, Routinen und andere Stellschrauben, mit denen Sie Ihr Stresslevel senken können.
Dazu zählt beispielsweise:
Jeder Mensch entspannt auf unterschiedliche Art und Weise. Finden Sie Ihre persönlichen Rituale und achten Sie darauf, diese regelmäßig in Ihren Alltag zu integrieren!