Mi, 01.07.2020 , 12:49 Uhr

Waldsassen: 16,55 Millionen für den Neubau des Landesamtes für Breitband, Digitalisierung und Vermessung

Am 04. März 2015 fällte die Staatsregierung eine wegweisende Entscheidung für den ländlichen Raum. Mit der „Heimatstrategie“ des damaligen Finanz- und Heimatministers Markus Söder startete die bislang größte Behördenverlagerung im Freistaat. Die nördliche Oberpfalz profitiert davon wie kaum eine andere Region. Der Doppelstandort des Landesamtes für Breitband, Digitalisierung und Vermessung (LDBV) in Windischeschenbach mit 60 Angestellten und in Waldsassen mit 70 Angestellten bietet bereits jetzt vielen gut qualifizierten und zumeist jungen Menschen eine Perspektive in der Heimat. Die ersten jungen Beamten haben ihre Ausbildung bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen und haben vor kurzem ihre Anwärterprüfung für die Beamtenlaufbahn abgelegt.

Nun investiert der Freistaat in ein neues Amtsgebäude über 16 Millionen Euro in Waldsassen. „Ein Meilenstein für Waldsassen und die Region“, ist der zuständige Landtagsabgeordnete Tobias Reiß begeistert.

Letzte Hürde genommen – Haushaltsausschuss gibt 16,55 Millionen Euro frei

Jetzt nahm das Großprojekt die letzte Hürde, nachdem der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages in seiner jüngsten Sitzung insgesamt 16,55 Millionen Euro für den Neubau des Landesamtes am Standort in der Egerer Straße in Waldsassen freigegeben hat. Die Umsetzung der Verlagerung nach Waldsassen hatte bereits im Juli 2017 mit einem Aufbaustab von 19 Menschen in einer temporären Unterbringung in den Räumen der Sparkasse Oberpfalz Nord begonnen. Aktuell sind bereits 40 Angestellte am neuen Standort in Waldsassen beschäftigt.

Nördliche Oberpfalz jetzt Kompetenzzentrum für amtliche Kartographie für ganz Bayern

„Es entsteht ein Kompetenzzentrum für amtliche Kartographie für ganz Bayern“, betont der zuständige Tirschenreuther Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, der zugleich als Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion deutlich macht: „Wir halten in Bayern am Kurs der Behördenverlagerung fest und stärken den ländlichen Raum mit dieser Zukunftsinvestition!“

Zusätzlich wird am Waldsassener Standort ein landesweites Aus- und Weiterbildungszentrum für die Digital- und Vermessungsverwaltung entstehen. „Es war unser Ziel, die volle Bandbreite der Aus- und Weiterbildung in der nördlichen Oberpfalz möglich zu machen“, zeigt sich Tirschenreuths Landtagsabgeordneter Tobias Reiß durchaus stolz. Das Ausbildungszentrum in Waldsassen dürfe man nicht nur für sich alleine betrachten. „Es ist uns gelungen, die Einrichtung eines Studiengangs für Geomatik und Landmanagement an die OTH Weiden zu holen, jetzt folgt in Waldsassen ein Aus- und Weiterbildungszentrum als optimale Ergänzung“, unterstreicht Landtagsabgeordneter Tobias Reiß. Von der unteren Qualifikationsebene bis zum Bachelor-Studium bieten sich nun vielfältige Möglichkeiten.

Geo-Datenbank Bayern digitalisiert die Kartenwelt

Ein Teilbereich der „Geo-Datenbank Bayern“ wird ebenso seine Arbeit in Waldsassen aufnehmen. Zum Aufgabenfeld gehört die Aktualisierung des Digitalen Landschaftsmodells verbunden mit der Modellierung der Geodaten für den Einsatz geographischer Informationssysteme (GIS). Damit einher geht, dass in Waldsassen künftig die Anwendungsentwicklung für das Amtliche Topographisch-kartographische Informationssystem (ATKIS) angesiedelt sein wird. Hierzu werden zwei Referate der Kartographie sowie ein Referat für IT-Entwicklung in Waldsassen neu aufgebaut.

Freistaat schafft Perspektiven für junge Menschen – Behördenverlagerung ein voller Erfolg für die nördliche Oberpfalz

„Besonders wertvoll“ sei laut Tobias Reiß auch, dass die Neueinstellungen und die Ausbildungsplätze an den beiden Behördenstandorten zu einem „ganz überwiegenden Teil“ an junge Menschen aus der Region gehen. „Wir schaffen als Freistaat Perspektiven in unserer Heimat“, so der Landtagsabgeordnete aus Brand im Landkreis Tirschenreuth weiter. Als vor mehr als fünf Jahren die Behördenverlagerung begann, galt es viele Akteure zusammenzubringen und die Entscheidungen so vorzubereiten, dass die Staatsregierung auf Kommunen und Immobilien in der Region zurückgreifen konnte. „Wir haben damals als Region überzeugt. Ich bin mir sicher, dass die breite Aufstellung an mehreren Standorten und die enge Vernetzung zwischen Behörden, Wissenschaft und Ausbildung ein Erfolgsrezept ist“, betont Landtagsabgeordneter Tobias Reiß. Ein zentraler Geburtshelfer für die Behördenstandorte in der nördlichen Oberpfalz war Albert Füracker, 2015 noch Finanzstaatssekretär unter Markus Söder, heute selbst als Finanz- und Heimatminister verantwortlich. Man habe sich gegenseitig die Bälle zugespielt, was letztlich zum Erfolg führte, so Tobias Reiß. Insgesamt wurden über 460 Behördenarbeitsplätze in die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt a.d. Waldnaab und Wunsiedel verlagert. „Mehr Heimatnähe gibt’s nirgends“, zeigt sich Tobias Reiß vom bayerischen Weg der Behördenverlagerung überzeugt. Die ist aber lange noch nicht zu Ende, denn in Weiden sollen in den nächsten Jahren zusätzliche 300 Stellen in einer Außenstelle des Landesamtes für Finanzen geschaffen werden.

(Bild: Büro Tobias Reiß)

(vl)

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