Di., 27.04.2021 , 16:19 Uhr

Wunsiedel: Wird der Landkreis einen neuen Namen bekommen?

Sollte der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge künftig besser Landkreis Fichtelgebirge heißen? Eine Mehrheit der Teilnehmer an der Umfrage, die der Landkreis zum Jahreswechsel gestartet hat, ist dafür.

Der Landkreis hatte zum Jahreswechsel über die lokalen Medien, die sozialen Medien aber auch die Beteiligungsplattform Smartes Fichtelgebirge aufgerufen, sich online, per Mail oder auch schriftlich oder telefonisch zu der Idee zu äußern. Denn bei der Umfrage ging es nicht nur um ein einfaches „Ja“ oder „Nein“, sondern auch um die Begründung des Votums. „Die Abstimmung ist bereits Ende Februar ausgelaufen“, sagt Landrat Peter Berek. „Aber ich hatte das Gefühl, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, um die Ergebnisse zu veröffentlichen.“ Der Landkreis habe genau da extrem hohe Inzidenzen gehabt, sodass wohl alle mit vielen anderen Sorgen und Themen beschäftigt waren, so Berek weiter. „Aber jetzt nehmen die Nachfragen zu und natürlich möchten auch die Umfrage-Teilnehmer wissen, wie das Ganze ausgegangen ist.“

Rund zwei Drittel haben sich für den Namen Landkreis Fichtelgebirge ausgesprochen, die Gegner blieben trotz einer Kampagne von Teilen des Fichtelgebirgsvereins in der Unterzahl. Natürlich sprechen wir hier nicht von einer repräsentativen Umfrage, aber doch von einem Stimmungsbild. Denn wenn sich von rund 1000 Teilnehmern 71 Prozent für eine Umbenennung aussprechen, dann ist das ein Votum, das durchaus eine gewisse Aussagekraft für uns hat. Das gilt umso mehr, als es keinerlei Befürworter-Kampagnen gab.

Peter Berek, Landrat

Die Gründe warum sich Menschen für eine Umbenennung ausgesprochen haben, sind sehr vielfältig. Sehr häufig nannten die Abstimmenden, dass sie sich mit dem Fichtelgebirge identifizieren und dass sich mit dem Fichtelgebirge ein enges Heimatgefühl verbinde. Aber auch ganz praktische Gründe sprächen für den Landkreis Fichtelgebirge – weil der Landkreisname einfach kürzer, nicht so sperrig und damit praktischer zu verwenden sei. Auch bei der Vermarktung sahen die Befürworter der Idee Vorteile. Schließlich gab es auch Umfrageteilnehmer von benachbarten Gemeinden außerhalb des Landkreises, die eine Namensänderung ausdrücklich begrüßten.

Auch die gegen eine Namenskürzung Abstimmenden hatten nachvollziehbare Argumente vorzubringen. Darunter beispielsweise, dass der Landkreis schon so lange den jetzigen Namen trägt oder dass die Änderung Kosten verursachen könnte. Ein guter Teil der Gegner einer Namensänderung ergab sich durch die Kampagne der Vorstandschaft des Fichtelgebirgsvereins. Darüber hinaus sprachen sich verständlicher Weise auch Bürger der Kreisstadt Wunsiedel gegen eine Namensänderung aus, weil sie darin einen Nachteil in der öffentlichen Wahrnehmung ihrer Stadt sehen.

„Ich habe mir jedes Für und Wider gut angesehen und darüber nachgedacht. Gerade die kritischen Stimmen nehme ich natürlich sehr ernst“, fasst Peter Berek zusammen. „Natürlich freut es mich, dass das Pendel eher zum Thema „Machen“ ausgeschlagen hat.“

Wann er die nächsten möglichen Schritte anpacken will, lässt Berek zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch offen. „Nach wie vor gilt unser Hauptaugenmerk der Pandemie. Wir werden nichts überstürzen, sondern das Thema in aller Ruhe und Besonnenheit weiter bearbeiten. Eine Namensänderung soll schließlich kein Selbstzweck sein, sondern unsere Kreisentwicklung ergänzen und im Idealfall fördern“, erklärt er.

Würde man sich für eine Umbenennung entscheiden, wäre es tatsächlich ein ziemlich langer Weg. Zunächst müsste sich der Kreistag des Landkreises für den neuen Namen aussprechen. Dieser Kreistagsbeschluss müsste dann zusammen mit einer kurzen Begründung, warum eine Namensänderung geplant ist, der Regierung von Oberfranken vorgelegt werden, die dann die Stellungnahmen weiterer Behörden einholen müsste. Die abschließende Entscheidung liegt beim Freistaat Bayern, der eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen kann.

(vl)

Ändern Ergebnis Landkreis Landrat Namen Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Peter Berek Umfrage Wunsiedel

Das könnte Dich auch interessieren

10.12.2025 Amberg-Sulzbacher Kreistag und Kreisausschuss setzen auf digitalen Energienutzungsplan Der Kreisausschuss Amberg-Sulzbach hat sich mit einem digitalen Energienutzungsplan für den Landkreis befasst. Ziel ist es, den Ausbau von Solar- und Windenergie sowie Energiespeichern besser zu koordinieren. Die Ausarbeitung übernehmen Fachleute der OTH Amberg-Weiden. Laut Beschlussvorschlag sind für das Projekt 200.000 Euro im Kreishaushalt 2026 vorgesehen. Auch der Kreistag stimmte in der vergangenen Sitzung mit 09.12.2025 Oberpfälzer Jura und Oberpfälzer Alb: Fast alle Kommunen im Landkreis Amberg-Sulzbach starten in ILEs Fast alle Kommunen im Landkreis Amberg-Sulzbach sind jetzt in sogenannten ILEs organisiert, ausgenommen Kümmersbruck und Sulzbach-Rosenberg. Die „Integrierte Ländliche Entwicklung“, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Gemeinden, um die Region zukunftsfähig zu gestalten. Landrat Richard Reisinger hat die ILE Oberpfälzer Jura und die ILE Oberpfälzer Alb im Landratsamt offiziell anerkannt. Das Amt für Ländliche Entwicklung überreichte 31.10.2025 Umfrage – Halloween ja oder nein Vielleicht klingelt es ja heute Abend auch bei ihnen an der Tür und schreckliche Gestalten fragen nach Süßigkeiten. Denn morgen ist Allerheiligen und heute am Vorabend feiern viele Halloween. Für manche ist es das Highlight mit gruseligen Kostümen, Kürbissen und Party – Für andere einfach nur ein ganz normaler Herbstabend. Wir wollten es wissen: Ist 13.10.2025 Übergabe eines BMW-Schulungsfahrzeugs an der Berufsschule in Nabburg In Nabburg haben die BMW-Werke der Berufsschule einen neuen BMW iX xDrive40 ausgehändigt. Die Kfz-Mechatroniker der Schule dürfen sich nun über ein vollelektronisches Auto im Wert von 91.000 Euro freuen.  Zweck des Fahrzeugs ist die praxisnahe Ausbildung der Schüler. Landrat Thomas Ebeling meinte, dass Autos mit modernsten Technologien zu den unverzichtbaren Lehrmitteln für angehende Kfz-Mechatroniker