
Gleitsichtbrillen: Für wen sind sie geeignet?
Die Auswahl an Brillengestellen und -gläsern ist immens. Neben Einstärken-, Bifokal- und Trifokalgläsern stehen Brillenträgern Gleitsichtbrillen zur Verfügung. Diese eignen sich jedoch nicht für jeden aktuellen Status der Augengesundheit. Für wen sich der Griff zur Sehhilfe mit Gleitsichtgläsern lohnt, erörtert dieser Beitrag im Überblick.
Medizinische Diagnose – unverzichtbare Basis für Kauf einer Sehhilfe
Ist eine Lösung zur Sehkorrektur erforderlich, gilt es, zunächst die Art der Sehschwäche festzustellen. Hierfür ist der Augenarzt erster Ansprechpartner. Dank seiner Fachexpertise auf dem Gebiet der Augenheilkunde ist er in der Lage, eine verlässliche Diagnose zu stellen.
Folgende Arten von Fehlsichtigkeit unterscheidet die Medizin:
- Weitsichtigkeit (Hyperopie)
- Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Alterssichtigkeit (Presbyopie)
- Stabsichtigkeit/Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Analog zu anderen medizinischen Fachbereichen wie der Zahnheilkunde hat ein verlässliches Fachurteil für eine passende Therapieform höchste Bedeutung. Bevor es zum Optiker geht, um die benötigte Sehhilfe zu kaufen, bedarf es daher der Augenmessung für eine Gleitsichtbrille. Erst dann, wenn die Anforderungen für diesen speziellen Brillentyp erfüllt sind, macht es Sinn, dass der Augenoptiker beratend aktiv wird.
Gleitsichtbrille: Welche Spezifikationen zeichnen diese Art von Sehhilfe aus?
Eine Gleitsichtbrille stellt sicher, dass Fehlsichtige sowohl in der Ferne, als auch in der Nähe scharf sehen. Dies reguliert die spezielle Form der Sehhilfe mithilfe ausgewählter Gläser. Eine Besonderheit ist, dass sämtliche Sichtverhältnisse stufenlos sichergestellt werden können. Es obliegt lediglich dem Vermögen der Augen, sich an den Wechsel von Nähe zu Ferne zu gewöhnen.
Mit diesen Vorteilen sticht die Gleitsichtbrille als Sehhilfe heraus
Wer sich für eine Gleitsichtbrille entscheidet, kann bei gleichzeitigem Vorliegen von Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit auf das Tragen einer Zweitbrille verzichten. Betroffene müssen in den verschiedenen Situationen eines Tages nicht ständig zwischen mehreren Brillen hin- und herwechseln. Ein weiterer essenzieller Faktor sind die mit einer zweiten Brille verbundenen Kosten, die sich bei einer Sehhilfe häufig in den oberen dreistelligen Beträgen wiederfinden. Allein aus diesem Grund entscheiden sich viele Menschen vorzugsweise für eine Gleitsichtbrille. Oft jedoch, obwohl die Brille für den jeweiligen Zweck aus medizinischer Sicht nicht angemessen ist.
Für wen sich die Gleitsichtbrille optimal eignen kann
Die Gleitsichtbrille ist eine prädestinierte Sehhilfe für Menschen, bei denen das Augenlicht mit zunehmendem Alter an Leistungsfähigkeit verliert. In aller Regel handelt es sich hierbei um einen Prozess, der graduell vonstatten geht. Viele Senioren greifen daher aus gutem Grund auf eine Sehhilfe mit Gleitsichtgläsern zurück. Wer jedoch noch im Berufsleben steht, ist gut beraten, die Sinnhaftigkeit einer Gleitsichtbrille genauestens zu überprüfen.
Personen, für die sich ein anderer Brillentyp besser eignet
Auf eine Gleitsichtbrille verzichten idealerweise Sehgeschädigte, die über sehr lange Zeiträume vor einem Computerbildschirm zubringen. Da die jeweiligen Sichtbereiche einer Gleitsichtbrille eher klein sind, kann sich ein entfernt stehender Bildschirm genau in deren Zwischenbereich befinden. Das kann dazu führen, dass die Augen die Inhalte des Bildschirms unscharf wahrnehmen. Hierdurch werden die Augen überanstrengt und ermüden tendenziell schnell. Des Weiteren kann eine Gleitsichtbrille durch den stufenlosen Übergang eine nicht empfehlenswerte Kopfhaltung begünstigen. Hieraus können im schlimmsten Fall weitere Beschwerden wie Rücken- und Nackenschmerzen resultieren.
Eine weitere Personengruppe, die von einer Gleitsichtbrille eher Abstand nimmt, umfasst Konstruktionsingenieure, Designer und Grafiker sowie Alle, die sich bei ihrer Tätigkeit mit hoher Präzision auf Linien konzentrieren müssen. Ein Verschwimmen derselben ist bei Gleitsichtgläsern nicht auszuschließen.
Fazit
Wer Gewissheit erlangen möchte, ob eine Gleitsichtbrille den gewünschten Effekt hat und damit langfristig glücklich machen wird, lässt sich idealerweise von einem Experten beraten. Vor allem bei Alterssichtigkeit kann die kostengünstige, effiziente Lösung die erste Wahl sein.
(exb)