
Notgroschen aufbauen – Eine Anleitung zum sicheren Umgang mit Geldreserven
Im Leben kommt es immer wieder zu unerwarteten Situationen: Eine dringende Autoreparatur wird fällig, die Waschmaschine versagt ihren Dienst oder der Arbeitsplatz geht unerwarteterweise verloren. Wer hier keine finanziellen Reserven anlegt, gerät schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Doch wie hoch sollte der berühmte Notgroschen idealerweise sein und mit welchen Strategien lässt er sich effektiv aufbauen? Die Antworten darauf gibt es in diesem Artikel.
Budgetierung und Sparplanung als erste Schritte
Wer damit beginnen möchte, einen Notgroschen aufzubauen, sollte zunächst einmal seinen finanziellen Status quo ermitteln. Das funktioniert am besten mit der Erstellung eines detaillierten Budgets. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht: Es werden einfach alle Einnahmen und Ausgaben aufgelistet. So wird schnell erkennbar, ob und wie viel Geld am Ende des Monats übrigbleibt und wo es eventuell noch Einsparpotenziale gibt.
Im Internet stehen zahlreiche Tools und Vorlagen für die Erstellung eines Budgets zur Verfügung. Einige dieser Tools können sogar mit dem eigenen Bankkonto verknüpft werden. Das hat den Vorteil, dass in diesem Fall die Einnahmen und Ausgaben in Echtzeit synchronisiert und in weiterer Folge kategorisiert werden können. Dadurch wird der manuelle Aufwand für die Budgeterstellung erheblich vermindert. Auf Basis des Budgets lässt sich in weiterer Folge ein Sparplan ableiten, mit dem sukzessive ein entsprechender Notgroschen aufgebaut werden kann.
Wie lässt sich mit einem Sparplan ein Notgroschen aufbauen?
Mit einem automatischen Sparplan kann ohne großen Aufwand im Laufe der Zeit ein Notgroschen angehäuft werden. Am einfachsten funktioniert das durch die Einrichtung eines Dauerauftrags, bei dem ein festgelegter Betrag jeden Monat direkt von der Gehaltszahlung auf ein separates Sparkonto überwiesen wird.
Doch wie hoch sollte der Notgroschen sein? Das hängt zum Teil auch immer von den individuellen Umständen wie der familiären oder der beruflichen Situation ab. Die gängige Empfehlung lautet, sich etwa drei bis sechs Monatsgehälter als Notgroschen vorzuhalten. Das bietet einen guten Schutz vor unvorhergesehenen Ausgaben und hilft zumindest kurzfristig über schwierige Zeiten hinweg. Falls die Möglichkeit dazu besteht, kann der Notgroschen selbstverständlich auch höher ausfallen.
Vor dem Aufbau des Notgroschens erfolgt der Abbau der Schulden
Wer aktuell noch mit hochverzinslichen Schulden wie Kreditschulden zu kämpfen hat, sollte vor dem Aufbau des Notgroschens eine Strategie entwickeln, wie die Schulden am besten getilgt werden können. Denn das verringert die monatliche Belastung und schafft somit Spielraum für das Sparen. Die beste Methode, um seine Schulden in den Griff zu bekommen, ist die Aufnahme eines günstig verzinsten Kredits. Das ermöglicht es, die bestehenden Schulden zu konsolidieren und in weiterer Folge in überschaubaren Monatsraten zurückzuzahlen. Mithilfe eines Kreditrechners im Internet können mögliche Rückzahlungspläne simuliert werden. Nach der Berechnung ist der passende Kredit oftmals direkt abschließbar.
Der Versuchung widerstehen: Unerwartete Einnahmen zur Ansparung verwenden
Jeder freut sich über unerwartete Einnahmen in Form von Steuerrückzahlungen oder Bonuszahlungen des Arbeitgebers. Oftmals besteht dadurch jedoch die Verlockung, diese Gelder für spontane Ausgaben wie das neueste Smartphone, einen praktischen E-Scooter oder einfach für neue Kleidung zu verwenden. Doch anstatt diesen Kaufimpulsen nachzugeben, ist es wesentlich sinnvoller, den Fokus auf die langfristige finanzielle Sicherheit zu legen. Denn das Anlegen der zusätzlichen Mittel für den Notgroschen verbessert auch das seelische Wohlbefinden. Das Wissen, finanziell auf unvorhersehbare Ereignisse gut vorbereitet zu sein, trägt zu einem ruhigeren und sicheren Lebensgefühl bei und lässt einen in der Nacht auch wesentlich besser schlafen.
Auf den Notgroschen sollte jederzeit zugegriffen werden können
Das Geld einfach auf dem Girokonto anzusparen, ist keine sinnvolle Strategie für den Aufbau des Notgroschens, denn dort erwirtschaftet es häufig keine oder nur sehr niedrige Zinsen. Stattdessen sind liquide Anlageformen wie Tagesgeldkonten oder hochverzinsliche Sparkonten eine gute Option. Denn diese bieten nicht nur eine bessere Rendite als das Girokonto, sondern auch die Möglichkeit, schnell auf das Geld zugreifen zu können, falls tatsächlich ein Fall eintreten sollte, der einen Notgroschen erforderlich macht.

Andererseits sollte auch nicht das gesamte verfügbare Kapital ausschließlich in einen Notgroschen investiert werden. Denn für den langfristigen Vermögensaufbau gibt es wesentlich rentablere Anlageformen wie beispielsweise ETFs, Aktien oder Immobilienfonds. Nachdem der Notgroschen erfolgreich aufgebaut wurde, ist es ratsam, sich mit diesen langfristigen Anlageoptionen auseinanderzusetzen, um das eigene Vermögen effektiv zu vermehren und so auch finanzielle Sicherheit über den Notfall hinaus zu erreichen.
(exd)