Amberg-Sulzbach

„Tapferer Schweppermann“ – Soldaten üben zwischen Zivilisten

Im Landkreis Amberg-Sulzbach ist derzeit eine auffällige militärische Präsenz spürbar: Das Logistikbataillon 472 aus Kümmersbruck führt die freilaufende Übung „Tapferer Schweppermann“ durch. Ziel ist es, unter realitätsnahen Bedingungen die Einsatzfähigkeit der Einheit zu üben und so das Bataillon kampfbereit machen. Anders als auf einem klassischen Truppenübungsplatz agieren die Soldaten mitten unter der Zivilbevölkerung, nutzen bestehende Infrastruktur und beziehen provisorische Stellungen in landwirtschaftlichen Gebäuden und am Rand öffentlicher Wege.

Die Übung ist in Schichten gegliedert: Acht Stunden Arbeitsdienst, acht Stunden Sicherungsdienst, acht Stunden Ruhe. Dabei übernehmen verschiedene Kompanien jeweils eigene Aufgabenbereiche. Die Nachschubkompanie ist für die Bereitstellung von Ausrüstung, Kleidung, Ersatzteilen und Munition zuständig. Als Lagerorte dienen unter anderem umfunktionierte Scheunen.

Logistik unter realen Bedingungen

Die Instandsetzungskompanie fungiert als mobile Werkstatt: Fahrzeuge, Geräte und Kommunikationsmittel werden bei Bedarf vor Ort repariert. Ein Teil der Einheit nutzt die städtische Infrastruktur in Amberg, ein anderer Teil operiert im Gelände. Diese Aufteilung simuliert realistische Versorgungswege im Verteidigungsfall.

Ersatzteile für die Reparaturarbeiten sind bei der Nachschubkompanie zu finden. Sie ist für die Versorgung der Truppe verantwortlich und hält unter anderem Kleidung, Ausrüstung und vor allem Munition bereit.

Für den Materialtransport ist die Transportkompanie verantwortlich. Ihre Tätigkeit bringt eine erhöhte Sichtbarkeit mit sich, weshalb sie besonderen Wert auf Tarnung legt. Bisher ist diese Strategie offenbar erfolgreich: Feindliche Aufklärer konnten die Kolonnen nicht lokalisieren.

Vervollständigt wird das Logistikbataillon 472 durch die Stabs- und Versorgungskompanie. Sie versorgt das eigene Bataillon mit allem, was es für seinen Einsatz braucht. Sie reparieren zum Beispiel die eigenen Fahrzeuge und sorgen auch für etwas zu Essen.

Bis Freitag bleibt das Logistikbataillon im zivilen Raum aktiv. Danach wird die Übung auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr verlegt.

(pg)

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