Wiesau

Suche nach besserem Grundstück für Batteriespeicheranlage

Etzenricht, Plößberg, Schirmitz, Konnersreuth… in vielen Orten in der nördlichen Oberpfalz sind sie aktuell geplant oder zumindest in der Diskussion: Batteriegroßspeicher. Diese Anlagen speichern überschüssigen Strom, der von Solaranlagen oder Windrädern zu Stoßzeiten produziert wird – und geben ihn wieder ab, wenn Wind und Sonne gerade rar sind. Auch die Marktgemeinderäte in Wiesau sind sich bewusst, wie wichtig solche Batteriespeicher also für die Energiewende sind. Trotzdem haben sie nun ein entsprechendes Projekt abgelehnt – vorerst zumindest.

Zu nah an Wohnbebauung geplant

Auf einem Grundstück im Wiesauer Gemeindeteil Leugas sollte der Batteriespeicher gebaut werden. Die Südwerk Energie GmbH wollte hier eine Anlage mit einer Leistung von 10 Megawatt bauen, die das Stromnetz stabilisieren sollte. Im Grunde eine gute Idee, findet der Markgemeinderat Wiesau. Aber der gewählte Standort sei nicht geeignet. „Direkt neben dem Grundstück steht das Wohnhaus einer Familie“, erklärt Thomas Weiß, Geschäftsleiter der Verwaltung in Wiesau. „Und das Grundstück liegt auf einem kleinen Hügel und ist damit offen einsehbar. Direkt daneben verläuft außerdem ein touristischer Radweg.“

Also: Batteriegroßspeicher ja – aber nicht an diesem Standort. Die Marktgemeinderäte haben bereits ein anderes Gebiet im Blick, das ihnen lieber wäre: Etwas weiter östlich in Richtung der Autobahn. „Dieser Bereich ist eh schon vorbelastet durch die Autobahn und mehrere PV-Anlagen.“, erklärt 2. Bürgermeister Michael Dutz. Die Marktverwaltung sei im Kontakt mit der Südwerk Energie GmbH geblieben und unterstütze bei der Suche nach einem neuen, geeigneteren Grundstück, so Dutz.

Anfragen bei Kommunen häufen sich

Ähnlich wie in Wiesau gibt es auch in vielen anderen Oberpfälzer Kommunen momentan Diskussionen oder bereits Planungen für Batteriespeicher, zum Beispiel Windischeschenbach, Etzenricht oder Plößberg. Die Branche zum Bau von Batteriespeichern boomt, denn sie sind in den vergangenen Jahren wirtschaftlicher geworden – und sie sind elementar wichtig für die Energiewende.

In Wiesau sei dies der erste konkrete Bauantrag gewesen, telefonische Anfragen von weiteren Unternehmen habe es aber bereits mehrere gegeben, erzählt Thomas Weiß. Die geplante Anlage in Wiesau könnte 40 Megawattstunden Energie speichern. Für ganz Deutschland brächte es bis 2030 etwa das 2600-fache davon, so Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Ein Batteriespeicher in Wiesau wäre also ein kleiner, aber wichtiger Schritt zu mehr Stabilität im Stromnetz.

(az)

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